Spielstätten

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Das Frankenstadion

Ein Überblick über die Spielstätten des 1. FC Nürnberg.


Deutschherrnwiese

Die ehemaligen Gaststätte "Burenhütte" an der Deutschherrnwiese

Von Mai 1900 bist Ostern 1902 spielte der Glubb auf der oberen Deutschherrnwiese, einem vom Militär genutzten Exerzierplatz. Aus diesem Grund mussten die Spieler die Torstangen und Eckpfosten selbst mitbringen und auch auf- und abbauen. Das Vereinsheim war die nicht weit entfernte Burenhütte, welche auch als Umkleideraum genutzt wurde. Aufgrund schlechter Witterungsbedingungen zog man dann auf die untere Deutschherrnwiese, wo man erstmals versuchte Einnahmen zu erzielen, indem man Programmhefte verkaufte. Da viele Zuschauer den Heftverkäufern aus dem Weg gingen wollte man die Wiese umzäunen lassen, was aber nicht genehmigt wurde. Deshalb hielt man nach einer neuen Spielstätte Ausschau.

Ziegelgasse

Diese wurde dann mit einem Platz an der Ziegelgasse gefunden. Das 10.000 qm große Sportfeld mit Umzäunung, Umkleidehütte und Kassenhäuschen wurde am 21. September 1905 eingeweiht. Auf einer Holztribüne gab es erstmals ca. 300 Sitzplätze. Die Gesamtkosten für die Anlage betrugen 14.000 Mark, welche durch regelmäßige Einnahmen aber schneller wieder eingeholt wurden. Außerdem war der Platz an der Ziegelgasse Austragungsort des Endspiels um die deutsche Meisterschaft 1906 zwischen dem VfB Leipzig und dem 1. FC Pforzheim. Durch zunehmendes Zuschauerinteresse musste man erneut einen neuen Spielort suchen.

Schweinau (Maiachstraße)

Der für 25.000 Mark gepachtete Platz wurde am 28. Februar 1908 mit einem Spiel gegen Wacker München eröffnet. Die neue Anlage war etwa doppelt so groß wie der Platz an der Ziegelgasse. Auf dem Gelände befand sich auch ein Clubhaus mit Bewirtschaftung. Außerdem gab es eine kleine Holztribüne mit Umkleideraum sowie Wasch- und Duscheinrichtungen. Rund um den Platz hab es zudem Ansätze von Zuschauerwällen. 1911 war dann auch dieser Platz zu klein geworden, der Zuschauerzuspruch wurde immer größer. Trotz eines Pachtvertrags bis 1913 wurde die Spielstätte 1911 gewechselt.

Zabo I

Man beschloss zum ersten Mal ein eigenes Grundstück zu erwerben und wurde im außerhalb gelegenen Zerzabelshof fündig, da im Nürnberger Stadtgebiet eine Lustbarkeitssteuer verhängt wurde, die auch Fußballspiele mit Eintrittspreisen betraf. Durch achtbare Erfolge war man kreditwürdig geworden und kaufte ein ca. 47.000 qm großes Grundstück für etwa 300.000 Mark. Das Gelände beinhaltete das Stadion, Trainingsplätze, Clubheim und eine Tennisanlage. Das Stadion wurde am 24. August 1913 bei einem Spiel gegen Eintracht Braunschweig vor 8.000 Zuschauern eingeweiht. Schon früh hatte man ringsherum Werbebanden.

Zabo II

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde der alte Zabo weiter ausgebaut und hatte ein Fassungsvermögen von 25.000 Zuschauern. An der Nordkurve des Stadions befand sich ein Mahnmal für die Gefallenen des Kriegs. Als nach Kriegsende der Zabo von den Amerikanern beschlagnahmt wurde musste man die Heimspiele für kurze Zeit im Fürther Ronhof austragen. Man musste sich entscheiden ob man trotz hoher Mietkosten ins Städtische Stadion zieht oder die Zabo-Ruine neu aufbaut. Die FCN-Verantwortlichen entschieden sich für einen Neuaufbau, der am 29. Mai 1950 eingeweiht wurde. Das neue Fassungsvermögen betrug 35.000 Zuschauer. Nachdem Zerzabelshof dem zunehmenden Autoverkehr nicht mehr gewachsen war konnte der Glubb polizeiliche Auflagen nicht mehr erfüllen, aber auch den eigenen Ansprüchen genügte er nicht mehr. Man zog ins Städtische Stadion um und die Haupttribüne des Zabos wurde am 1. September 1966 abgerissen. Heute erinnert nur noch die Heiner-Stuhlfauth-Straße, die dicht am Vereinsgelände vorbei führte, an den Zabo.

Städtisches Stadion

Das Stadion, das nach Plänen des Architekten Otto Ernst Schweizer entworfen wurde, wurde am 10. Juni 1928 eröffnet und hatte eine Kapazität von 37.000 Zuschauern. Im Jahr 1928 wurde das Stadion mit einer olympischen Goldmedaille ausgezeichnet. Das Markenzeichen war und ist die achteckige Form. Während der Zeit des Nationalsozialismus war das Stadion als Stadion der Hitlerjugend Veranstaltungsort der HJ. Hitler selbst fuhr mit einem Mercedes über die Laufbahn. Nach Kriegsende wurde das Stadion von den Amerikanern beschlagnahmt und in Victory Stadium umbenannt. Bis zum Jahr 1961 durften im Stadion nur gelegentlich Fußballspiele stattfinden. Als der 1. FCN im selben Jahr Deutscher Meister wurde, sagte Oberbürgermeister Urschlechter dem Glubb ein neues Stadion zu. Es gab Pläne, die unvollendete Kongresshalle, das heutige Dokumentationszentrum, in ein Stadion mit einer Kapazität von 90.000 Plätzen umzubauen. Letztendlich entschied man sich aber für einen Ausbau des Städtischen Stadions. Im Sommer 1963 wurde mit dem Um- und Ausbau begonnen und das Stadion zwei Jahre später fertiggestellt. Es hatte eine Kapazität von 64.238 Zuschauern und durch zusätzliche Stahlrohrtribünen an den Seiten der Haupttribüne konnte die Kapazität um 7.000 erhöht werden. Schon in der Saison 1967/1968 konnte es den Ansprüchen eines modernen Stadions nicht mehr genügen. Im Stadtrat gab es Diskussionen ob zur WM 1974 wie in vielen anderen Städten ein neues Stadion erbaut werden solle, um Austragungsort zu werden. In Nürnberg wurde die Möglichkeit allerdings nicht wahrgenommen, zu diesem Großereignis günstige Finanzierungsmöglichkeiten zu bekommen. Im Jahr 1986 ergab ein Gutachten der Landesgewerbeanstalt, dass aufgrund der Brüchigkeit des Tribünendaches die Zuschauer gefährdet sein würden und das Ende des Städtischen Stadions war besiegelt.

Frankenstadion

Die neue Videowand nach dem Umbau

siehe auch: Frankenstadion

Der Umbau des Städtischen Stadions war ein großes Thema im Wahlkampf zur Kommunalwahl 1987. Der Nürnberger Architekt Günter Wörrlein gewann den vom Stadtrat ausgeschriebenen Ideen-Wettberwerb und CSU-Kandidat Günther Beckstein überzeugte den bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß, das Projekt unterstützen zu müssen. Daraufhin versprach Strauß, dass der Freistaat Bayern die Hälfte der auf 52 Millionen DM geschätzten Umbaukosten übernehmen würde. Der Auftrag zum Umbau wurde zu diesem festen Preis einer Arbeitsgemeinschaft erteilt. Es stellte sich heraus, dass die denkmalgeschützte Haupttribüne nicht fachgerecht errichtet worden war. Durch das Erhalten des Rumpfes der Haupttribüne entstanden zusätzliche Kosten in Höhe von 16 Millionen DM. Beim Abbau des Tribünendaches wurde ein Bauarbeiter schwer verletzt. Nach der Fertigsstellung wurde das Stadion mit einer Kapazität von 52.500 Plätzen am 29. September 1991 mit einem Spiel gegen den Rivalen FC Bayern München eingeweiht. Nach einer Reduzierung der Stehplätze blieb ein Fassungsvermögen von 44.600 Plätzen. Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde das Stadion nochmals mit großem Aufwand umgebaut. Es wurden VIP-Logen eingebaut, ein VIP-Gebäude hinter der Haupttribüne errichtet und das Spielfeld abgesenkt. Außerdem wurden die Max-Morlock-Stuben, eine "Fan-Hall", errichtet. Die bisherige Anzeigetafel wurde durch eine Videowand ersetzt. Bei internationalen Spielen beträgt die Kapazität 44.308 Sitzplätze, im normalen Ligabetrieb betrug sie 46.780 Plätze (davon 7.800 Stehplätze). Der Umbau wurde von vielen Seiten kritisiert, da in anderen Städten für vergleichbare Summen neue Stadien errichtet wurden. Das Stadion trägt als erstes europäisches Stadion das europäische Umweltmanagement-Zertifikat. Kurz vor der WM wurde das Stadion offiziell in easyCredit-Stadion umbenannt, was aber bei fast allen Clubfans auf Ablehnung stieß. Am 1. April 2006 wurde das Stadion symbolisch in Max-Morlock-Stadion umbenannt. Im Sprachgebrauch setzte sich der Sponsorenname nie durch. Bei der WM 2006 wurden vier Vorrundenspiele und ein Achtelfinale in Nürnberg ausgetragen. Zur Saison 2006/2007 wurden die Blocknamen nach verdienten Spielern benannt. Anfang 2010 wurden die bisherigen Sitzplatzblöcke 1 und 3 zu Stehplätzen umgewandelt. Außerdem wurden im gesamten Stehplatzbereich, ausgenommen der Gästeblock, sogenannte Vario-Sitze installiert. Diese können bei internationalen Spielen heruntergeklappt werden. Die Kapazität nach dem Umbau beträgt 48.548 Plätze, davon sind 10.581 Stehplätze.

Weblinks