Max-Morlock-Stadion

Aus Glubbwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Geschichte

Zwischen 1925 und 1928 wurde das Stadion vom Architekten Otto Ernst Schweizer in seiner ursprünglichen Form mit einer Kapazität von 50.000 Zuschauern unweit des Dutzendteiches als Städtisches Stadion geplant. Den ursprünglichen achteckigen Grundriss hat es noch bis heute.

Das umliegende Areal wurde ab 1933 zum Reichsparteitagsgelände umgestaltet. Während der Reichsparteitage fand im Stadion der „Tag der Hitler-Jugend“ statt. Während des Reichsparteitages 1935 hielt Adolf Hitler hier die Rede, in der er von der deutschen Jugend forderte, „[...] flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl“ zu sein.<ref name='rede1935'>Offizieller Bericht über den Verlauf des Reichsparteitages mit sämtlichen Kongreßreden, München 1935, S. 180.</ref>

Von 1945 an wurde es von der US-Armee als Sportplatz verwendet. Ab 1963 spielte dort der 1. FC Nürnberg, nachdem dieser das eigene, damals Zabo genannte Stadion in Zerzabelshof aufgrund von Parkplatzmangels und dem Wunsch nach besserer Infrastruktur verkauft hatte. Durch den Aufbau von Stahlrohrtribünen seitlich der Haupttribüne konnte die Kapazität erweitert werden. Dennoch war der Zuschauerrekord vom 30. Mai 1971 im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf von 75.000 Zuschauern nur möglich, weil das Publikum auch noch auf der Laufbahn Platz fand.<ref>Städtisches Stadion. In: Christoph Bausenwein, Bernd Siegler: das Club-Lexikon. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-376-X, S. 131f.</ref>

Nach einem großen Umbau ab 1987, der auch wegen der Katastrophe von Heysel vorgenommen wurde, wurde es 1991 unter dem Namen Franken-Stadion mit einer Kapazität von 36.000 Sitz- und 8.833 Stehplätzen (gesamt: 44.833) wiedereröffnet. Während der Bauarbeiten stürzte die von 1928 stammende Haupttribüne ein, die eigentlich erhalten bleiben sollte.

Seit 2003 wird das Stadion für rund 56 Millionen Euro modernisiert, um für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gerüstet zu sein. Dafür wurde u. a. das Spielfeld um 1,5 m tiefer gelegt, die Oberränge in den Ecken im Nordwesten und Südwesten nach oben erweitert, zwei zusätzliche Sitzreihen zum Spielfeld hin angebaut, die Bestuhlung von gelb auf rot geändert, verbesserte Zutrittskontrollen errichtet, eine Fanhalle am Max-Morlock-Platz gebaut, neue Kioske rund um das Stadion geschaffen, Logen integriert und ein VIP-Gebäude errichtet. Seit dem Ende der Umbauarbeiten am 24. April 2005 bietet es 44.308 überdachte Sitzplätze für internationale Fußballspiele. Im regulären Ligabetrieb verfügt das Stadion über insgesamt 47.500 Plätze, davon 39.700 Sitzplätze und 7.800 Stehplätze. Für die Erneuerungsarbeiten gewährte der Freistaat Bayern einen Zuschuss von rund 27 Millionen Euro.

Mitte Juli 2009 kündigte der 1. FC Nürnberg dann an, die Stehplatzkapazität um 2.800 Plätze erhöhen zu wollen, damit künftig 48.500 Fans ins Stadion passen. Dann würden in Zukunft nur noch 37.900 Sitzplätze, dafür aber 10.600 Stehplätze angeboten. Diese Umbauarbeiten sollen im Dezember 2009 beginnen und zur Rückrunde 2010 beendet sein.<ref>Club bald vor 48.500 Fans</ref> Weiterhin sind auch wettkampftüchtige Leichtathletikanlagen vorhanden.

Das Frankenstadion diente von 1997 bis 2003 und 2005 außerdem als Hauptbühne für das Musikfestival Rock im Park. Nach Beginn der Umbauarbeiten bzw. während der Aufbauphase für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 war diese Nutzung nicht möglich und die Konzertbetreiber wichen 2004 auf das nahegelegene Zeppelinfeld und 2006 auf den Volksfestplatz aus. Auch 2007 musste man wegen des gleichzeitig stattfindenden Länderspiels Deutschland – San Marino auf das Zeppelinfeld ausweichen. Unstimmigkeiten im Vorfeld der Festivalveranstaltung 2007 hatten damals beinahe zum Verlust von Rock im Park für die Stadt Nürnberg geführt.

Im Rahmen des Konföderationen-Pokals 2005 fanden hier die Vorrundenspiele der Gruppe A Australien – Argentinien (am 18. Juni 2005) und Deutschland – Argentinien (am 21. Juni 2005) sowie das Halbfinalspiel Deutschland – Brasilien am 25. Juni 2005 statt.

Besondere Bedeutung hatte für die Stadionbetreiber bei den letzten Umbauten vor allem der Umweltschutz. So sammelt man z. B. das Regenwasser von den Stadiondächern in einer 1000 m³ großen Zisterne und nutzt es als Gießwasser für den Stadionrasen. Und neben der Wasserbewirtschaftung setzte man auch bei der Energienutzung und Abfallentsorgung auf umweltgerechte Konzepte. Das Stadion erfüllt damit die Kriterien für das europäische Umweltmanagementzertifikat für die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes (EMAS). Im Januar 2006 bekam die Nürnberger Sportarena als erstes europäisches Stadion diese Auszeichnung zugesprochen.

In der Winterpause der 2009/10 wurden die Blöcke 1 und 3 in Stehplätze umgewandelt. Dies war nötig, weil das Bauamt die Nutzung des Block 8 als Stehblock durch die Fangruppe Ultras Nürnberg untersagte. Die Kapazität stieg somit auf 48.553 Plätze im Ligabetrieb.<ref name="NN_2010-01-19" />

Literatur

  • vip [= Peter Viebig ]: Protestunterschriften gegen easyCredit-Stadion übergeben. «Eine Beleidigung für alle Franken». In: Nürnberger Zeitung vom 6. Oktober 2006 - NZ
  • Michael Husarek: Drollige Fürther in der Trolli-Arena. Kaum ein Fußballstadion kommt ohne Namenssponsor aus. In: Nürnberger Nachrichten vom 19. November 2009 - NN
  • Max-Morlock-Kampfbahn statt easyCredit-Stadion? In: Der Clublog vom 19. Mai 2010 - NN-Blog
  • Marco Puschner: Neue Namens-Kampagne. Hasta la vista, easyCredit-Stadion? In: Nürnberger Zeitung Nr. 113 vom 19. Mai 2010, S. 13 - NZ


Einzelnachweise

Weblinks

Vorlage:Coordinate

Vorlage:NaviBlock

bs:Frankenstadion ca:EasyCredit-Stadion da:EasyCredit-Stadion en:Frankenstadion es:EasyCredit-Stadion et:EasyCredit-Stadion